Junge Mädchen werden starke Frauen
In einer Männerwelt Tabus offen anzusprechen verlangt Mut. Davon haben Mutter Marie Catherine Kingbo und die Ordensschwestern des Bistums Maradi, Niger, reichlich viel. In dem überwiegend muslimischen Land, wo die Frau meist einen untergeordneten Platz in der Gesellschaft hat, bringen ausgerechnet katholische Nonnen Männer zum Umdenken.
Im Rahmen ihrer Bildungsmission organisiert der Orden Versammlungen an denen Imane, Dorfchefs, Männer und Frauen zahlreich teilnehmen. Es werden heikle Themen wie Beschneidung, Zwangsheirat und Polygamie unter die Lupe genommen und heiß debattiert. Dabei werden Mythen entlarvt, Folgen offenbart und ein Bewusstseinswandel in die Wege geleitet. Ein Wandel, der über Generationen hinweg zu spüren sein wird. Mit diesem nachhaltigen Diskurswechsel sollen aus jungen Mädchen starke Frauen werden.
Zwangsehe
![]()
»Mit 12 Jahren schon Ehefrau«
Beschneidung
![]()
»Ein intimes Trauma... für immer«
Durchbruch durch Dialog
Dialog ist der Schlüssel zum Verständnis. Das hat Mutter Marie Catherine früh verstanden. Bereits seit 6 Jahren organisiert sie interreligiöse Treffen, um einen fruchtbaren Austausch zwischen unterschiedlichen Gesellschaftsschichten und Glaubensrichtungen anzustoßen. Eingeladen werden alle: Frauen. Männer. Christen und Muslime. Dorfchefs und Imame.
Mutter Marie Catherine führt den Dialog, zeigt sich dabei verständnisvoll, aber auch resolut. Sie scheut sich nicht davor, das heiße Eisen anzupacken und schwierige Fragen zu stellen. Sie hat einen guten Draht zum Sultan. Spricht auf Augenhöhe mit den Dorfältesten. Bringt die Männer zum Grübeln. Vor allem aber gibt sie Frauen eine Plattform, um zu Wort zu kommen. Die Veranstaltungen seien eine große Chance für die Frauen, erklärt Mutter Marie Catherine.
Hier sagen sie, was sie denken, zu Hause trauen sie sich das nicht. Da ist alles Zwang für sie.
Über die Jahre wurden so bereits viele Menschen für die Problematiken der Beschneidung und Zwangsehe sensibilisiert und in Frauenrechten geschult. Zwangsehen und frühe Schwangerschaften haben abgenommen und die Mütter- und Kindersterblichkeit sinkt. Doch in vielen Dörfern ist noch großer Handlungsbedarf. Deshalb plant Schwester Marie Catherine dreimal jährlich weitere Bildungsveranstaltungen, um diese Themen in den Mittelpunkt zu stellen:
- Ernährungsfragen für Säuglinge und Kleinkinder
- Begleitung von Schwangerschaften
- Misshandlung von Kindern
- Früh- und Zwangsehe
- Vergewaltigung
- Genitalverstümmelung
- professionelle Geburtshilfe
- Familienplanung
- christlich-islamischer Dialog
Ihre Spende wirkt
Unsere Projektpartnerin Mutter Marie Catherine will noch viele weitere Mädchen und Frauen vor Zwangsheiraten und Beschneidung retten. Helfen Sie mit und unterstützen Sie ihr Projekt!
Retten Sie junge Mädchen und Frauen vor Beschneidung und Zwangsehe!